Toms erstes Jahr in Dortmund - eine Bilanz

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in Rudern.
DRV/Seyb

Nach 5 erfolgreichen Jahren Leistungssport am Münchener Ruderclub habe ich mich Herbst 2020 entschlossen zum Trainieren an den Ruderstützpunkt des Deutschlandachter in Dortmund zu ziehen. Der Starnberger See ist zwar eindeutig schöner als der Kanal hier, aber die Perspektive für die ganz großen Ziele im Rudern locken dann eher an den Dortmund-Ems-Kanal. In anderen Worten: wenn der Deutschlandachter nicht zu mir kommt, muss ich zum Deutschlandachter kommen.

Nach ein paar Wochen Probieren in verschiedenen Zweierkombinationen hatte ich mit Tassilo von Müller sehr guten Zweierpartner gefunden. Leider musste Tassilo im Dezember wider Erwarten zurück nach Princeton. Mein nächster Zweierpartner, Benedict Eggeling, wurde im Februar berufen bei den A-Senioren mitzurudern. Bei der ersten u23-Zweierrangliste startete ich infolgedessen mit Jannik Metzger und landete enttäuschend auf Platz 11. Aufgrund meiner zuvor im Training gezeigten Leistungen wurde ich dann trotzdem in guten Mannschaftsbooten verbaut und konnte bei der Regatta in Hamburg den Vierer und Achter gewinnen.

Mit sehr wenig Vorbereitungszeit, aber dafür wieder mit Benedict, dem physisch stärksten Steuerborder, verpasste ich bei der zweiten Rangliste in München sehr knapp die für den u23-Achter nötige Platzierung. Wieder eine Enttäuschung. Bei der Regatta in Ratzeburg konnte ich mit fast der gleichen Besetzung wie zuvor in Hamburg den Vierer mit Steuermann gewinnen und damit direkt für die u23-WM in Racice qualifizieren.

Nach einem sehr produktiven Trainingslager und einem souveränen Sieg auf der Deutschen Meisterschaft fuhren wir Anfang Juli optimistisch nach Racice. Leider waren wir nicht die Einzigen mit viel Potential an Bord. Einige andere Nationen hatten ihre stärksten Ruderer in den 4+ gesetzt um dort Medaillen zu holen. Am Ende reichte es für uns nur für den vierten Platz. Italien fuhr bei leichtem Gegenwind nur 3 Sekunden über dem Weltrekord ins Ziel, mit der Konkurrenz hatten wir nicht gerechnet.

Die große Auswahl an Zweierpartnern in Dortmund und der Fokus auf den Achter ist gleichermaßen Fluch und Segen. Für mich war es 2021 vielleicht etwas mehr Fluch, aber auch sowas gehört zum Leistungssport dazu. Mir bleibt von dieser Saison, dass ich sehr viel gelernt habe, gerade im Großboot. Damit werde ich versuchen nächstes Jahr neu anzugreifen, sowohl im U23- als auch hoffentlich im A-Bereich.

[Foto: DRV/Seyb]