Trainingswochenende für wetterfeste Master im Skiff und Rennboot in OSH

von Konstanze Steinheimer-Breitkreutz, Egon Clesius
in Rudern.

Die Ankündigung war in Angesicht des kommenden Temperatursturzes und Regens ernüchternd: „An der Regattastrecke ist es zugig und kühl, es gibt keine Duschen und Umkleiden (Corona). Bitte nehmt alle genug Wechselklamotten und heißen Tee zum Aufwärmen mit... Außerdem müssen wir alle auf die aktuellen Cornona-Richtlinien achten, weshalb es leider kein großes geselliges Beisammensein geben kann…“.
Und ja, für die, die baden gegangen sind, war spürbar, dass Herbst ist. Für die anderen war es dennoch weitgehend warm genug und für alle auch etwas gesellig, natürlich Corona konform. Doch nun von Beginn:

Am Freitag um 17.30 wurden die Boote einschliesslich eines Rennvierers in Starnberg verladen, und das war dank der vielen helfenden Hände sehr fix erledigt. Und es wurden nochmal Tipps ausgetauscht wie wir es schaffen, uns nicht zu erkälten: jeder am besten mehrere Thermoskannen Tee, Mützen, Süßigkeiten fürs Gemüt…
Am nächsten Morgen kamen die meisten schwer bepackt in Oberschleißheim an. Manche Eheleute haben sich am Morgen gewundert, ob man etwas nicht mitbekommen hat: Wollte der Partner für länger vereisen oder ist am Abend wirklich wieder zuhause?
Dann waren die Boote schnell aufgeriggert, und die Ruderer eingeteilt in Skiffer, Riemenruderer, Männer, Frauen. Dank der großartigen Betreuung waren alle auch schnell auf dem Wasser und dann wurde es ernst. Von oben war es nass, aber im Gegensatz zum letzten Skiff Wochenende im Sommer sind nur wenige gekentert. Und da war das Gewässer dann doch schon recht kalt.

Skiff WE 2020 B2

Und dann kamen die individuellen Forderungen der Trainier: meist sollten die Skiffer früher aufdrehen, und die Mannschaftsboote sollten dies sogar gleichzeitig tun!
Das Mittagessen hat uns Barbara mit perfekter Organisation in der Bootshalle „serviert“ (das Wunschgericht vom Italiener) und alle konnten sich trocknen und etwas aufwärmen. Dann ging es auch schon wieder aufs Wasser. Der Nachmittag war dann trocken und bot nochmal eine tolle Übungseinheit bei milderen Bedingungen. Die Mannschafen konnten ihren Problemen auf den Grund gehen, sowohl auf dem Wasser als auch auf mitgebrachten Slides, die einen Vierer simulierten.
Dann waren die Boote fix in der Halle verstaut; Feierabend für die Teilnehmer. Geschlafen haben die meisten sicher gut, nur der ein oder andere Anfänger wird nachts von dem Gefühl zu schwanken und umzukippen im Bett aufgeschreckt sein.
Gut erholt erschienen am Sonntag früh um 9:30 Uhr alle 23 Teilnehmer warm eingepackt vor der MRC Bootshalle. Die Wetteraussichten ließen für diesen Tag zwar frische Temperaturen erwarten, dafür sollte es aber im Gegensatz zum Samstag trocken bleiben. Schnell waren die Boote aufs Wasser gebracht um das am Vortag Gelernte auszuprobieren, auch wenn den ein oder anderen sicher die Blasen an den Händen quälten. Wieder gab es unermüdlich wertvolle Tipps vom Trainerteam, die die Boote praktischerweise mit dem Fahrrad vom Uferweg eng begleiten konnten.

Als besonderes Highlight fand zeitgleich ein Bungee-Jumping-Event auf der Strecke vor der Tribüne statt. Da konnte man nur vertrauen und hoffen, dass nicht plötzlich ein Adrenalinjunkie kopfüber neben dem Boot herabgestürzt kam. Glücklicherweise passten die Organisatoren die Abstände zwischen den Booten entsprechend gut ab. 
Zur Mittagspause wurden rasch die Bänke und Tische aus der schattigen Halle ins Freie gebracht, um rechtzeitig Barbaras Lieferservice in Empfang nehmen zu können.
Nun war auch das Motorboot wieder einsatzbereit, so dass Andi von jedem Boot ein ca. 2-minütiges Video aufnehmen konnte. Da wurden nochmal die letzten Reserven an Kraft und Konzentration mobilisiert, um sich bestmöglich in Szene zu setzen. Am Ende kamen sicher für jeden ca. 40km an den beiden Tagen aufs Fahrtenbuch.

Doch damit nicht genug: Andi lud uns am späten Abend zur Durchsprache der Trainingsvideos per WebEx-Meeting ein. Jeder einzelne wurde mit viel Geduld und Professionalität analysiert, egal ob Neuling im Einer oder als erfahrener Könner im Riemen 2er/4er. Auch wenn so manche Kritik schonungslos die Schwachstellen der Ruderer offenlegte, gab es wertvolle Tipps für die individuelle Trainingsgestaltung. So wird dieses intensive Trainingswochenende sicher noch lange nachwirken. Hoffentlich gibt uns die anstehende Kaltwasserperiode und die Corona-Pandemie ausreichend Gelegenheit dazu.
Zum Abschluss ein herzliches Dankeschön an das Trainerteam mit Andi, Daniel, Max, Franz, Damir und Florian, sowie Barbara für die Organisation und Verpflegung. Welch eine großartige Gelegenheit, dass wir im MRC mit der Olympiaregattastrecke in Oberschleißheim neben unserem "Heimatrevier" am Starnberger See ein solch ideales 2. Trainingsrevier haben.